Als Umweltmanagementsystem wird jener Teil des gesamten Managementsystems bezeichnet, der sich mit der Beziehung des Betriebes zur natürlichen Umwelt befasst. Mit der Einführung eines derartigen Systems in einem Betrieb wird dafür der organisatorische Rahmen geschaffen. Damit wird sichergestellt, dass alle umweltrelevanten Tätigkeiten erfasst werden und eine kontinuierliche Verbesserung der Umweltleistung des Betriebes erreicht werden kann. Damit verbunden ist auch eine erhebliche Kostenersparnis. Das Bemühen um laufende Verbesserung der Umweltauswirkungen des eigenen Betriebs braucht konkrete Ziele und Maßnahmen.
Programm Umweltmanagement im Magistrat - PUMA
Die Stadt Wien nimmt mit PUMA eine Vorreiterrolle ein. Das Programm wird von einem Mitarbeiter der Wiener Umweltanwaltschaft geleitet. Das Programm soll folgende Zielsetzungen erreichen und unterstützen:
- Die kontinuierliche Verbesserung, der von der Wiener Stadtverwaltung ausgehenden Umweltwirkungen (Ressourcenverbrauch, Emissionen, indirekte Umweltauswirkungen)
- Die Erhöhung des Umweltbewusstseins bei den MitarbeiterInnen, aber auch in der Öffentlichkeit
- Leistung eines wichtigen Beitrags zur Erreichung der Klimaschutzziele der Stadt Wien
- Kostensenkung durch Energieeinsparung
- Das Schaffen einer tragfähigen Basis für einen Dialog mit anderen maßgeblichen AkteurInnen (Wirtschaft, BürgerInnen) im Sinne eines Agenda 21-Prozesses
- Die Verbesserungen von organisatorischen Abläufen
Ökologische Beschaffung - ÖkoKauf Wien
Die WUA arbeitet seit 1999 im Rahmen des Großprojektes „ÖkoKauf Wien" gemeinsam mit fast 200 MitarbeiterInnen aus allen Bereichen der Wiener Stadtverwaltung daran, dass Einkauf und Beschaffung im Bereich der Stadt Wien stärker nach ökologischen Kriterien erfolgen. Die WUA arbeitet in sehr vielen Teams von ÖkoKauf Wien mit und einige Arbeitsgruppen werden von der WUA geleitet.
Desinfektionsmittel-Datenbank - WIDES
Die Wiener Umweltanwaltschaft leitet seit 10 Jahren die Arbeitsgruppe Desinfektion im Programm "ÖkoKauf Wien". In dieser Funktion hat sie gemeinsam mit vielen internationalen Expert/innen und Kooperationspartner/innen in jahrelanger Arbeit eine Datenbank zur Bewertung von marktüblichen Desinfektionsmitteln entwickelt.
Die sogenannte WIDES-Datenbank bietet für die Desinfektion in der Krankenpflege sowie in Schulen und Kindergärten eine Zusammenfassung der marktüblichen Produkte. Sie bewertet die Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit für Anwender/innen und Patient/innen in sechs verschiedenen Kategorien, wie z.B. krebserregende oder allergene Eigenschaften. Die WIDES-Datenbank ist somit eine wichtige Orientierungshilfe bei der Berücksichtigung von Umwelt- und Arbeitsschutz bei der sicheren Auswahl und Anwendung von wirksamen Desinfektionmitteln.
Die Stadt Wien ist als Arbeitgeberin von 30.000 Mitarbeiter/innen im Gesundheitsdienst auch beim Einsatz gefährlicher (Desinfektionswirk)Stoffe zur Risikominimierung verpflichtet. Die WIDES-Datenbank ist hierfür ein optimales Instrument, das auch für andere EU-Staaten richtungsweisend sein kann. Aufgrund der vielen Anfragen aus anderen Bundesländern und ausländischen Arbeitsschutzorganisationen, wurde die Datenbank auch im Internet veröffentlicht. Mittlerweile wird die Wiener Desinfektionsmitteldatenbank im Rahmen von internationeln Kongressen und Videokonferenzen präsentiert.